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07.12.2025
Boke - Jumlage

Partnerschafts­treffen in Quérénaing 1992

Europäischem Gedanken wird durch Begegnung ein Zeichen gesetzt
Delegation aus Boke bei französischen Freunden in Quérénaing

Die deutsch-französische Freundschaft, welche in den sechziger Jahren auf Regierungsebene begann, setzt sich heute auf der Ebene der Kommunen fort.
Seit zwei Jahren hat Boke eine Partnerschaft mit dem nordfranzösischen Ort Quérénaing.
In diesen Tagen wurde mit einer deutsch-französischen Begegnung dem eurpäischen Gedanken ein Zeichen gesetzt.

Die Partnerschaftsfreunde vor dem mit dem Europa-Sternenkranz erweiterten Ortsschild von Quérénaing
Seit einiger Zeit weisen auch in Quérénaing Europaschilder auf die Partnerschaft mit Boke hin. Hier präsentieren sich die Partnerschaftfreunde vor dem mit dem Europa-Sternenkranz erweiterten Ortsschild von Quérénaing.

Nachdem im letzten Jahr zum Europatag eine Delegation aus dem Partnerdorf Quérénaing dem Festakt der Einweihung des Quérénaing-Weges in Boke beiwohnte, waren kürzlich zum Maianfang 54 Boker unter der Leitung des Heimatvereins zu einem Gegenbesuch in Quérénaing.

Nach einem musikalischen Empfang durch die Musikkapelle wurden die deutschen Freunde von Bürgermeister Michel François herzlich begrüßt. Er war erfreut über die vielen Besucher aus Boke.
Der Heimatvereinsvorsitzende Reinhard Schulte betonte in seiner Rede, daß durch die Vielzahl der Besucher die Wertschätzung der Boker Bürger an der Partnerschaft verdeutlicht wird, insbesondere weil Verantwortliche aus der Kommunalpolitik und den Boker Vereinen mitgekommen sind.
Bei einem Sektempfang wurden die Gäste anschließend mit den Gastfamilien bekannt gemacht, bei denen sie während der beiden Besuchstage untergebracht waren.
Als nette Willkommensgeste verteilten die Gastfamilien Maiglöckchensträuße an die deutschen Gäste.

Die Partnerschaftsfreunde aus Boke mit den französischen Gastfamilien aus Quérénaing im Empfangssaal des Rathauses von Valenciennes
Die Partnerschaftsfreunde aus Boke mit den französischen Gastfamilien aus Quérénaing im Empfangssaal des Rathauses von Valenciennes. In der Mitte der Besuchsgruppe der Heimatvereinsvorsitzende Reinhard Schulte; neben ihm an der rechten Seite der stellvertr. Bürgermeister von Valenciennes, Dr. Stéphane Leman; an seiner linken Seite, Michel François, Bürgermeister von Quérénaing.

Am Nachmittag nahm die Boker Besuchsgruppe an einem Empfang im Rathaus von Valenciennes teil, zu dem der stellvertretende Bürgermeister von Valenciennes, Dr. Stéphane Leman, geladen hatte.
Im letzten Jahr hatte er die Besuchsgruppe aus Quérénaing nach Boke begleitet und hierbei eine Einladung zu einem Gegenbesuch ausgesprochen.
Nach der Besichtigung des Rathauses, welches im letzten Weltkrieg stark unter der Zerstörung gelitten hatte, würdigte Dr. Leman in seiner Rede die Partnerschaft zwischen Boke und Quérénaing. 
Er hat den Besuch in Boke in guter Erinnerung behalten.
In Anerkennung der Personen, die besonders viel zur Organisation und zur Partnerschaft beigetragen haben, verlieh er die Ehrenmedaille der Stadt Valenciennes an Josef Schäfermeyer, Bernhard Kößmeier und Reinhard Schulte.
Einen Teller mit dem Bildnis des Rathauses von Valenciennes überreichte er an Dorotheé Wittrock, welche bei diesem Partnerschaftstreffen für die Übersetzung sorgte.

Im Gegenzug überreichte der Heimatvereinsvorsitzende Reinhard Schulte an Dr. Leman als Dank und Anerkennung für das Bemühen um die Partnerschaft einen Gedenkteller mit dem Boker Wappen. Der Hund in dem Boker Wappen weist Ähnlichkeiten mit dem Wappen von Valenciennes auf.

Stellvertretender Bürgermeister Dr. Stéphane Leman begrüßt die Gäste aus Boke im Rathaus von Valenciennes
Stellvertr. Bürgermeister Dr. Stéphane Leman (2. v. l.) begrüßt die Gäste aus Boke im Rathaus von Valenciennes. Dorotheé Wittrock (l.) übersetzt die Begrüßungsansprache für die deutschen Gäste.Aufmerksam hören Heimatvereinsvorsitzender Reinhard Schulte (3. v. l.) und Quérénaings Bürgermeister Michel François (4. v. l.) den Ausführungen.

Im Anschluß an den offiziellen Festakt schloß sich eine Besichtigung der Stadt Valenciennes an; viele Einwohner aus Quérénaing haben dort ihren Arbeitsplatz.
Valenciennes ist eine Industriestadt im Steinkohlebecken der Schelde. Viele alte Bauten wurden in den Weltkriegen zerstört, jedoch werden durch umfangreiche Restaurierungsarbeiten die Gebäude wieder zur Geltung gebracht. Die Stadt ist Geburtsort berühmter Künstler, deren Werke man im Museum der Künste bewundern kann.

Gegen Abend nahmen die Boker Gäste an einem typisch französischen Essen in der Gemeindehalle von Quérénaing teil.

Bei dieser Gelegenheit überreichten die Boker Partnerschaftsfreunde an Bürgermeister Michel François die Boker Wappenfahne. Die Fahne soll als sichtbares Zeichen an die Freundschaft und Partnerschaft mit Boke erinnern.
Bürgermeister Michel François zeigte sich bewegt über das wunderschöne Geschenk und versprach, der Fahne einen Ehrenplatz in dem Rathaus zu geben.
Aus der Hand von Reinhard Schulte und Josef Schäfermeyer erhielten Bürgermeister Michel François und Hervé Lainé vom Partnerschaftskomitee je einen Boker Wappenteller.
Sie haben besonderes Engagement gezeigt und viel Energie in die Partnerschaft gesteckt.
Weiterhin wurden Keramikkacheln mit Boker Motiven an Bürger aus Quérénaing überreicht, die sich um die Partnerschaft verdient gemacht haben.

Der weitere Abend wurde mit Musik und Tanz gefeiert.
Durch die familiäre Atmosphäre konnten neue Kontakte geknüpft und bestehende Freundschaften gepflegt werden.

Am Vormittag des folgenden Tages stand der Besuch einer Wirtschaftsausstellung in Valenciennes auf dem Programm.

Am Nachmittag wurde die Stadt Le Quesnoy besichtigt.
Die befestigte Stadt besteht seit dem 13. Jahrhundert, wobei die gesamte Anlage die Perfektion des damaligen Festungsbaus zeigt.

Nach einem Abendessen traten die Boker gegen Abend nach zwei erlebnisreichen Tagen die Heimreise an.
In seiner Abschiedsrede bedankte sich der Heimatvereinsvorsitzende Reinhard Schulte für die herzliche Gastfreundschaft und rief dazu auf, neben den offiziellen Partnerschaftsbegegnungen auch durch gegenseitige Besuche auf privater Ebene die Freundschaft zu pflegen. So ist es vorstellbar, daß Kinder und Jugendliche sich in den Sommerferien gegenseitig besuchen. Sie werden mit dem Gedanken der Völkerverständigung und Partnerschaft aufwachsen und die Lebensgewohnheiten kennenlernen.

In Quérénaing zeigt sich ein reges Interesse und Engagement an der Partnerschaft, welches sich auch darin äußert, daß für die über 50 Gäste Quartiere von den 700 Einwohnern des Dorfes zur Verfügung gestellt wurden.


10.05.1992    Text: Josef Schäfermeyer   Fotos: Josef Schäfermeyer

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