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08.05.2024
Boke - Jumlage

Partnerschafts­treffen in Quérénaing 2008

Boker besuchen französische Freunde in Quérénaing
Besuch und Empfang in Crespin, der Wirkungsstätte des gemeinsamen Pfarrpatrons

Über 1300 Jahre nach dem Tod des Boker Pfarrpatrons St. Landelinus trägt dieser zur Völkerverständigung zwischen Deutschen und Franzosen bei.
Kürzlich besuchte eine Delegation von Boker Bürgerinnen und Bürger, unter der Leitung des Heimatvereins, das Partnerdorf Quérénaing.
Die beiden Orte verbindet der gemeinsame Schutzheilige St. Landelin, dessen Reliquien im Jahr 836 aus der Abtei in Crespin nach Boke überführt wurden.
Ein besonderer Höhepunkt bei diesem Besuch bildete eine Führung durch das Städtchen Crespin, in welcher die Wirkungsstätte des gemeinsamen Pfarrpatrons den Besuchern näher erläutert wurde. Das Partnerschaftskomitee von Quérénaing hatte den Besuch für die Boker organisiert..

Die Teilnehmer des Partnerschaftstreffens vor der Landelinus-Linde am Kirchplatz in Quérénaing.
Die Teilnehmer des Partnerschaftstreffens vor der Landelinus-Linde am Kirchplatz in Quérénaing. 1994 wurde die Linde zum Zeichen der Freundschaft gepflanzt.
(Foto zum Vergrössern anklicken)

Während der beiden Besuchstage waren die deutschen Gäste in Gastfamilien untergebracht und lernten so die herzliche französische Gastfreundschaft und Lebensgewohnheit kennen.
Die familiäre Atmosphäre während des Partnerschaftstreffens lies die Sprachschwierigkeiten in den Hintergrund treten und so konnten auch neue Kontakte geknüpft; sowie bestehende Freundschaften vertieft werden.
Bei diesem Partnerschaftstreffen zeigte sich ein reges Interesse und Engagement besonders der jungen Teilnehmer.

Die Boker Delegation traf gegen Mittag in Quérénaing ein und wurde von Bürgermeister Michel François und Hervé Lainé, dem Leiter des Partnerschaftskomitee, begrüßt.
Bei einem Sektempfang in dem Bürgerhaus "Salle Multispectacle" wurden die Boker anschließend mit den Gastfamilien bekannt gemacht.

Nach einem ausgedehnten Mittagessen in den Gastfamilien wurde am Nachmittag die Stadt Crespin, in der Nähe der belgischen Grenze, besucht.

Madame Christiane Capelle, die Präsidentin der historischen Gesellschaft von Crespin, führte die Besucher durch den Ort.

Gläserner Reiliquiar
In dem gläsernen Reliquiar wird der Unterkiefer des St. Landelin aufbewahrt.

Die erste Station der Besichtigungstour war die Abtei von Crespin. Das Kloster wurde 646 von St. Landelin gegründet und hatte bis 1802 bestand. Heute sind aus der Gründerzeit nur die Säulen der Klosterkirche erhalten geblieben; die restlichen Gebäude, welche dem Verfall preisgegeben sind, stammen aus dem 16. Jahrhundert.

Ein besonderes Augenmerk konnten die Besucher auf die Ausstattung der Kirche von Crespin werfen. Neben einigen wertvollen Glasfenstern mit den Motiven der Weggefährten des St. Landelin beherbergt die Kirche die Reliquien des Heiligen. Abt Landelin starb 686 und wurde in der alten Abtei beigesetzt. Für die Teilnehmer des Partnerschaftstreffens war es eine besondere Ehre einen Blick auf ein Reliquiar mit dem Arm des Heiligen werfen zu dürfen.
Eine noch größere Bewunderung, wobei es manch Einem auch einen Schauer über den Rücken trieb, rief der Anblick eines gläsernen Reliquiars mit dem Unterkiefer des Heiligen hervor.

Anschließend konnten sich die Besucher auch ein Bild von der Landelinus-Quelle machen, welche dem Ort Crespin den Namen gegeben hat. Das Quellbecken ist mit Steinen eingefasst und das Wasser speist den Fluss hinter der alten Abtei.
Bei dem Anblick des klaren frischen Quellwassers kam manch Einem bei der Hitze des Tages ein kühles Bad in den Sinn.

Empfang in Crespin durch den Rat
Josef Schäfermeyer (2.v.re.) erklärt Bürgermeister Alain Dee (li.) und Ratsherrn Patrick Vandersteen (2.v.li.) die Anfänge der Partnerschaft. Hervé Lainé (mi.) ist mit der Übersetzung behilflich. Aufmerksam beobachtet Michel François (re.), Bürgermeister von Quérénaing, die Ausführungen

Nach der Besichtigungstour gab der Rat der Stadt Crespin einen Empfang.
Bürgermeister Alain Dee freute sich, die Partnerschaftsfreunde aus Boke und Quérénaing in Crespin begrüssen zu dürfen.
Josef Schäfermeyer vom Partnerschaftsarbeitskreis des Heimatverein Boke stellte in seiner Rede das Lippedorf kurz vor und lenkte den Blick zurück auf die geschichtlichen Anfänge der Partnerschaft zwischen Boke und Quérénaing.

Hierbei ist der gemeinsame Schutzheilige aus Crespin das Bindeglied dieser Beziehung.
Er wies auch darauf hin, dass eine Fahne der Boker Schützenbruderschaft mit dem Abbild von St. Landelin und dem Wappen von Crespin an die Reliquienübertragung erinnert.
Der Austausch von Gastgeschenken rundete den Besuch ab.
Aus der Hand von Bürgermeister Alain Dee erhielt Josef Schäfermeyer eine Holzgravur mit Motiven des Ortes Crespin.
Im Gegenzug überreichte er Bilder von der Boker Kirche und dem Reliquienschrein des Landelinus.
Anschließend wurde mit einem Bier der Marke „St. Landelin" gemeinsam angestossen.

Bei der Rückkehr nach Quérénaing wartete ein Festball mit einem gemeinsamen Abendessen in dem Bürgerhaus auf die Gäste.
Für die phantastische Stimmung an dem Abend sorgte die Country- und Westerntanzgruppe aus Herin, welche auch die Nichttänzer auf das Tanzparkett brachte.

Besichtigung eines Milchviebetriebs
(v.li.n.re.): Die Landwirte Hubert Schäfermeyer und Bernhard Laumeier lassen sich von dem französischen Landwirt die Zusammensetzung des Futters für die Kühe erklären. Rachid Mesli sorgt für die Übersetzung.
Auch für die Nichlandwirte ist die Besichtigung sehr informativ.

Der Morgen des folgenden Tages war geprägt durch die Aktivitäten der Gastfamilien, welche für die Boker Partnerschaftsfreunde ein individuelles Programm zusammengestellt hatten.
So lernten die Frühaufsteher bei einem Dorfrundgang Quérénaing näher kennen und besichtigten das neue Baugebiet; sowie das Rathaus.
Andere nutzten die Gelegenheit zum Besuch eines Hofladens mit Spezialitäten der Region oder fuhren zum Einkauf in das nahe gelegene Valenciennes.
Einige Teilnehmer mit landwirtschaftlichem Hintergrund besuchten einen Milchviehbetrieb und informierten sich über die Situation der französischen Landwirtschaft.

Nach einem feierlichen Gottesdienst in der St. Landelin Kirche konnten sich die Partnerschaftsfreunde bei einem reichhaltigen Buffet im Bürgerhaus stärken.
Das Buffet war von den französischen Partnerschaftsfreunden mit viel Sorgfalt zubereitet worden. Die Dekoration, eine Ensemble aus Tieren des Bauernhofs, regte die Phantasie an und liess das Auge mitessen.

In einer anschließenden Rede berichtete Bürgermeister Michel François über den Beweggrund und die Historie der Partnerschaft. Weiterhin brachte er zum Ausdruck, dass es die Aufgabe der der Jugendlichen ist, diese Partnerschaft in Zukunft zu pflegen und fortzusetzen.

Günter Jürgensmeier, der stellvertretende Vorsitzende des Heimatverein Boke, unterstützte ihn in seinen Ausführungen und sagte: „In den vergangenen Jahren hat ein Generationswechsel stattgefunden und es ist die Zeit gekommen, dass die junge Generation in die Partnerschaft eingebunden wird."

Besonders freute sich Bürgermeister Michel François über ein Geschenk der Boker Freunde.
Zum Zeichen der langjährigen Freundschaft und Partnerschaft überreichte Josef Schäfermeyer vom Partnerschaftsarbeitskreis den Originaldruck eines Kupferstichs aus dem Jahr 1713.

Das Bild stellt den Boker Lippe-Übergang mit der Burg, die Kapelle und die Häuser der Bewohner von Ringboke um 1670 dar.

Austausch von Gastgeschenken
Bürgermeister Michel François (2.v.li.) und  Josef Schäfermeyer (3.v.li.) vom Arbeitskreis Partnerschaft präsentieren die Gastgeschenke.
Mit ihnen freuen sich der stellv. Vorsitzende des Heimatverein Boke, Günter Jürgensmeier (4.v.li.), Hervé Lainé (2.v.re.) und Brigitte Fabresse (re.). Für die Übersetzung sorgten Ulrich Bußemas (li.) und Beate Wilper (5.v.li.)

Bezugnehmend auf das Motiv sagte Josef Schäfermeyer: "Die Lippe trennt unser Dorf Boke in zwei Teile, jedoch verbindet die Brücke über den Fluss die beiden Teile zu einem Dorf. Unser Partnerschaftstreffen trägt dazu bei, Brücken zwischen unseren beiden Dörfern zu bauen, so dass unsere beiden Orte und Nationen enger zusammenwachsen."
Er wies darauf hin, dass der Partnerschaftgedanke durch die Menschen aus den beiden Dörfern getragen werden muss und brachte der Hoffnung Ausdruck, dass die Partnerschaft auch in Zukunft Unterstützung in den beiden Dörfern findet.

Mit einer besonderen Überraschung wartete Brigitte Fabresse auf. Im Zusammenhang mit der zurückliegenden Renovierung der St. Landelin Kirche hatte sie eine Dokumentation mit geschichtlichen Fakten erstellt. Ein Exemplar der Auflage machte sie bei dieser Gelegenheit Josef Schäfermeyer zum Geschenk.

Nach einer ausgedehnten Kaffeetafel am Nachmittag war der Zeitpunkt zur Abfahrt gekommen und es fiel schwer, sich von den französischen Freunden zu verabschieden.

Ein Wiedersehen gibt es bei dem nächsten Partnerschaftstreffen in Boke.


12.08.2008    Text: Josef Schäfermeyer   Fotos: Josef Schäfermeyer

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